Landsmannschaft der Oberschlesier e.V.

Kreisgruppe Nürnberg

OBERSCHLESIEN, was ist das?

Fragt mich nach der Heimat, die vielen unbekannt,

nenn’ ich stolz mit freud’gem Herzen, dich, mein Oberschlesierland!



Oberschlesien  -  was ist das?


Oberschlesien, das ist der geographische Mittelpunkt Europas. Es liegt fast gleich weit entfernt von Paris,

London, Stockholm, Petersburg, Moskau, Istanbul, Rom und Athen.

Es ist der südöstliche teil des gesamtschlesischen Raumes, rings um den 400 m hohen Annaberg gelegen.


 

St.  Annaberg


Seit Urzeiten beherrscht der Berg  die oberschlesische Landschaft.

Im Spätmittelalter St. Georg geweiht, wurde er in der  Zeit des Barocks zum Berg der Hl. Mutter Anna.


1611 gründeten Mönche dort ein Kloster. Als Wallfahrtsort mit seinen Kapellen und Kalvarien

war der Annaberg der religiöse Mittelpunkt von Oberschlesien.


In der Zeit des oberschlesischen Abstimmungskampfes und in den Tagen der Aufstände wurde

um den Annaberg, als „Schlüsselstellung Oberschlesiens“ heftig gekämpft.



St. Annaberg: Das Herz Oberschlesiens


Der Wald beherrscht das Landschaftsbild der rechten Oderseite.

Eine fruchtbare Ackerbauebene – besonders zwischen Ratibor und Leobschütz – liegt links der Oder, dazwischen das volkreiche Industriegebiet.


Die Oder, 829 km lang und ab Cosel 700 km schiffbar, durchfließt das Land von Süd nach Nord.


 

Eichendorff-Land?  -  Industrieland?


Oberschleien, was ist das?


Ein Land, „wo Hüttenrauch und Waldeshauch dich beieinanderstehen..“, so Franz Seichter.

Ein „zehnfach interessantes Land“ – Johann Wolfgang von Goethe.

„Ein Land, wo östliche und westliche Kulturen sich befruchtend küssen“, Alfred Hein.


„Oberschleien ist ein Stück der großen, gemeinsamen deutschen Heimat. Seine Menschen sind Brüder der deutschen Volksfamilie.“ – Germann Ehren.


 

Oberschlesien – Was weißt du aus seiner Geschichte?


Vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis ins 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. siedelten hier germanische Silinger. Danach kamen Slawen aus ihrer östlichen Urheimat ins Odergebiet.

Um das Jahr 1000 wird das Gebiet von den Polen erobert.


Im 12. bis 14. Jahrhundert rufen die einheimischen Fürsten aus dem Hause der Piasten deutsche Bauern, Kaufleute, Handwerker, Ritter und Mönche in dieses nur schwach besiedelte Land.

Sie roden es, legen Dörfer und Städte an und verbreiten deutsches Recht und deutsche Kultur.


Hier ist es Zeit, Heinrich I. und seine Gemahlin, St. Hedwig aus Andechs, zu nennen.


„Kämpferin“ bedeutet ihr Name und Großes ist durch sie geschehen. Durch ihren Rat und ihre Bitten veranlasste sie den Gatten, Trebnitz, das erste Frauenkloster Schlesiens zu gründen.


1335 verzichtete der polnische König Kasimir III. im Vertrag von Trentschin auf Schlesien.

Seitdem ist dieses Gebiet ununterbrochen deutsches Land.


Seit Ende des 15. Jahrhundert existierte die eindeutige Bezeichnung:

 


O b e r s c h l e s i e n  (Silesia Superior)


Was weißt Du von der Wirtschaft in Oberschlesien ?


Im Mittelalter war diese Gebiet gutsherrlich bestimmtes Agrarland.

Im 14. Jahrhundert schon entwickeln sich im Raum Beuthen/Tarnowitz bescheidener Bergbau.

Im 18. Jahrhundert beginnt die Gewinnung der Steinkohle.

Hierin liegt der Beginn der oberschlesischen Schwerindustrie.

Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Verkehrswesen entwickeln sich rasch.

Im 19. Jahrhundert erwachsen auf engem Raum die Städte Beuthen, Gleiwitz, Hindenburg, Kattowitz und Königshütte zu Industriestädten.

Zu Beginn des 20. Jahrhundert überflügelt Oberschlesien die wirtschaftliche Bedeutung Niederschlesiens. Die oberschlesische Schwerindustrie steht dem Ruhrgebiet in ihrer Bedeutung nicht nach.


 

Kennst du die Pionierleistungen der oberschlesischen Industrie?


Am 19.01.1788 wurde die erste Dampfmaschine auf europäischem Festland auf der Friedrichsgrube in Tarnowitz in Betrieb genommen, die Johann Wolfgang von Goethe 1790 besichtigte wurde.


Der erste Koksofen im Deutschen Reich wurde am 7.1.1796 in der Gleiwitzer Hütte angeblasen.

1788 fertigte man ebenfalls in der Gleiwitzer Hütte die ersten Eisenkunstgüsse.


Die erste Zinkhütte beginnt 1809 ihre Arbeit. 1813 gießt die Königliche Hütte Gleiwitz den von Friedrich Wilhelm III. gestifteten Kriegsorden: Das Eiserne Kreuz.


 

Oberschlesien, was ist das noch?


„Land unterm Kreuz „  Gesegnetes Land ! An Arbeit reich und reich an Leben.  

Volk unterm Kreuz ! Gesegnetes Volk ! Im Glauben stark und stark im Streben


Land unterm Kreuz ! Geknechtetes Land ! Voll Sorge, Leid und Not und Schmerzen


Volk unterm Kreuz ! Geächtetes Volk ! In Hoffnung treu, mit wundem Herzen.


Oberschleien, Land der Liebe, Vaterland, Heiliger Grund auf den sich gründet was in Lieb’ und Leid verbündet Herz mit Herzen, Hand mit Hand:


Frei wie wir dir angehören und uns dir eigen schwören, schling um uns dein Friedensband:

Land der leibe, Vaterland !


 

Oberschlesien ist und bleibt unser Geburtsland,

Bayern ist uns zur neuen Heimat geworden,

Europa ist unsere Zukunft.